Eltern in unsicheren Zeiten – zwischen Sorge, Verantwortung und Stärke
Es ist nicht leicht, in dieser Zeit Eltern zu sein. Während die Nachrichten voller Krisenmeldungen sind und die Preise immer weiter steigen, spüren viele Mütter und Väter den zusätzlichen Druck: „Wie soll ich all das schaffen und gleichzeitig meinen Kindern Sicherheit geben?“
Eltern tragen nicht nur ihre eigenen Sorgen, sondern auch die Ängste und Bedürfnisse ihrer Kinder. Das kann enorm belastend sein – und manchmal bleibt kaum Raum für die eigene Stärke.
Die besonderen Ängste von Eltern heute
Finanzielle Sorgen
Viele Eltern fragen sich: „Kann ich meiner Familie noch das geben, was sie braucht?“
Zukunftsangst
Wie entwickelt sich die Welt? Was erwartet meine Kinder in 10 oder 20 Jahren?
Leistungsdruck
Zwischen Job, Schule, Haushalt und Erziehung fühlen sich viele ständig im Hamsterrad.
Schuldgefühle
Das Gefühl, nicht genug da zu sein – weder für die Kinder noch für sich selbst.
Überforderung
Medienflut, Ratgeber, Tipps von außen – alles will man „richtig“ machen, doch das erzeugt oft nur zusätzlichen Stress.
Diese Ängste sind menschlich. Sie zeigen, wie sehr Eltern Verantwortung übernehmen und sich sorgen.
Doch wenn Angst zu stark wird, nimmt sie uns Energie und verhindert genau das, was wir uns wünschen:
unseren Kindern Sicherheit zu geben.
Was Eltern jetzt konkret helfen kann
Eigene Gefühle benennen
Es ist keine Schwäche, Angst zu haben. Wer seine Gefühle erkennt und ausspricht, nimmt ihnen Macht.
Sätze wie: „Ich merke, dass ich mich gerade überfordert fühle.“ sind ein Anfang.
Kindern ehrlich, aber altersgerecht begegnen
Kinder spüren, wenn Eltern Sorgen haben. Schweigen oder Überspielen verstärkt oft ihre Unsicherheit.
Ehrlich, aber kindgerecht zu erklären: „Ja, gerade ist vieles unsicher. Aber wir finden gemeinsam einen Weg.“ kann entlastend sein.
Alltag strukturieren
Rituale – wie gemeinsame Mahlzeiten oder feste Familienzeiten – geben Kindern Sicherheit und
was viele nicht bedenken, sie nehmen Eltern das Gefühl von Chaos.
Gemeinsam kleine Inseln schaffen
Ein Spaziergang, ein Spieleabend oder gemeinsames Kochen sind kleine Momente,
die mehr bewirken als Perfektionismus im Alltag.
Sich selbst nicht vergessen
Eltern, die nur funktionieren, brennen aus. Sich selbst Pausen zugestehen, auch mal schwach sein dürfen,
ist kein Egoismus – sondern Voraussetzung, um stark für die Kinder zu sein.
Ein Beispiel aus dem Alltag
Anna, Mutter von zwei Kindern, erzählt:
„Ich war ständig angespannt. Wenn ich einkaufen ging, rechnete ich im Kopf jeden Cent. Gleichzeitig wollte ich meinen Kindern nichts von meiner Sorge zeigen. Doch irgendwann fragte mich meine Tochter: Mama, warum bist du immer so traurig? Da habe ich gemerkt: Ich muss offener sein. Seit wir jeden Abend drei schöne Dinge aufschreiben, die wir erlebt haben, hat sich unser Blick verändert. Wir lachen wieder mehr.“
Dieses Beispiel zeigt: Schon kleine Veränderungen können Großes bewirken.
es gibt unizählige mehr, auch das Thema Geld darf und sollte sogar mit Kindern thematisiert werden.
Eltern können nicht alle Probleme dieser Welt lösen. Aber sie können lernen, im Kleinen Halt zu geben
und damit nicht nur ihre Kinder, sondern auch sich selbst stärken.
Eltern in unsicheren Zeiten – wenn Sorgen größer werden und doch Halt möglich ist
Vielleicht kennst du das: Du sitzt am Abend am Küchentisch. Der Tag war voll – Job, Hausaufgaben, Termine, Streit zwischen den Kindern. Endlich schlafen sie. Vor dir liegt ein Stapel Rechnungen, die Nachrichten im Radio reden von Krieg, steigenden Preisen und Unsicherheit. Und da sitzt du nun, schaust auf diese Zettel und spürst, wie sich deine Brust zusammenzieht.
Du fragst dich: „Wie soll ich das alles schaffen?
Und wie kann ich meinen Kindern Sicherheit geben, wenn ich selbst so unsicher bin?“
Genau dieses Gefühl haben gerade viele Eltern. Es ist wie ein unsichtbarer Rucksack, den man Tag und Nacht mit sich trägt –
gefüllt mit Verantwortung, Sorgen und dem Anspruch, stark sein zu müssen.
Die Sorgen, die Eltern tragen
Manchmal merkt man sie kaum, weil man so im Alltag funktioniert. Und doch sind sie da. Die Angst, dass das Geld nicht reicht.
Der Gedanke: „Was, wenn ich meinen Kindern nicht die Zukunft ermöglichen kann, die ich mir wünsche?“
Oder die stille Frage: „Komme ich selbst in diesem Hamsterrad überhaupt noch vor?“
Hinzu kommen Schuldgefühle. Eltern haben oft das Gefühl, nicht genug da zu sein –
weder für die Kinder noch für sich selbst. Und genau das macht müde.
Sehr müde.
Wenn Kinder spüren, was wir nicht sagen
Das Schwierige ist: Kinder merken, wenn etwas nicht stimmt.
Sie sehen die angespannte Stirn, sie hören den gereizten Tonfall, auch wenn wir versuchen, alles zu verbergen.
Vielleicht fragst du dich manchmal, wie du deinem Kind Sicherheit geben sollst, wenn du selbst zweifelst.
Die Wahrheit ist: Du musst nicht perfekt sein.
Kinder brauchen keine Eltern ohne Sorgen – sie brauchen Eltern,
die zeigen: „Ja, ich habe Angst. Aber ich bleibe da. Wir finden gemeinsam einen Weg.“
Kleine Schritte, die wirklich entlasten können
Vielleicht denkst du jetzt: „Das klingt gut – aber wie?“
Es geht nicht um große Veränderungen. Oft sind es die kleinen Dinge, die Kraft zurückbringen.
✨ Sprich deine Gefühle aus.
Schon der Satz: „Ich fühle mich gerade überfordert“ nimmt Druck von innen.
✨ Schaffe kleine Rituale.
Ein gemeinsames Frühstück am Sonntag oder eine feste Gute-Nacht-Geschichte.
Kinder lieben Wiederholungen – und sie geben auch dir Struktur und festigen das Familienband.
✨ Suche Verbindungen.
Ein Telefonat mit einer Freundin, ein Gespräch mit dem Partner,
ein kurzer Austausch mit einer Nachbarin –nicht alles musst du allein tragen.
Du bist nicht allein mit den Sorgen .
Authentische ehrliche Worte schaffen auch dort Verständnis und Entlastung
und vielmehr die Möglichkeit für gemeinsame Lösungen.
✨ Vergiss dich nicht.
Kleine Zeiträume nur für dich – ein Spaziergang, Musik hören, bewusst atmen –
sind kein Luxus, sondern notwendig..“
Ein Mut-Mach-Satz für dich
Vielleicht fühlst du dich manchmal, als würdest du in diesem Alltag ertrinken.
Aber du bist nicht allein. Viele Eltern kämpfen gerade mit denselben Gefühlen.
Du musst nicht perfekt sein, um deinem Kind Sicherheit zu geben.
Es reicht, wenn du da bist.
Es reicht, wenn du Schritt für Schritt gehst.
Und es reicht, wenn du dich daran erinnerst
Auch kleine Momente voller Nähe können mehr Kraft geben als hundert Sorgen.
In einem weiteren Artikel werde ich zeigen, wie Kinder und Jugendliche mit Ängsten umgehen
und wie wir ihnen helfen können, Sicherheit zu entwickeln, auch wenn die Welt unsicher wirkt.